Daten & Fakten 26.04.2022 (Archiv)
Überlastung durch Personalmangel
38 Prozent der Angestellten und Manager in Unternehmen sind aufgrund des massiven Personalmangels oft nicht mehr in der Lage, ihre Aufgaben adäquat zu bewältigen.Das zeigt eine YouGov-Umfrage unter 2.000 Arbeitnehmern und 1.000 Entscheidungsträgern im Auftrag des Londoner Arbeitskräftevermittlers Totaljobs Group. Das Problem belaste mehr und mehr die psychische Gesundheit vieler Mitarbeiter. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Arbeitnehmer hatten seit Jahresbeginn mindestens eine Form von Burnout erlebt, heißt es. 46 Prozent hoffen auf die Einstellung neuer Mitarbeiter.
Das fehlende Personalangebot steht dem Wunsch vieler überlasteter Angestellter oftmals entgegen. 22 Prozent der Entscheidungsträger sagen, sich in den vergangenen drei Monaten nicht um die Rekrutierung neuer Mitarbeiter gekümmert zu haben. Während gut die Hälfte (53 Prozent) der befragten Entscheidungsträger angeben, zuversichtlich zu sein, in den nächsten drei Monaten die benötigten Mitarbeiter einstellen zu können, ist ein Viertel (27 Prozent) pessimistischer. Der Fachkräftemangel stehe dem im Weg.
Einige Branchen haben generell ihre Rekrutierungsaktivitäten verstärkt, insbesondere das Gastgewerbe, Freizeitunternehmen, der Einzelhandel sowie Medien, Marketing und Vertrieb. Die Umfrage zeigt jedoch, dass die durchschnittliche Zeit bis zur Besetzung einer freien Stelle von vier Wochen im Vorquartal inzwischen auf sechs Wochen gestiegen ist. 53 Prozent der Befragten wünschen sich zusätzliche freie Tage, um ihre psychische Gesundheit zu pflegen, und 33 Prozent meinen, über das Problem der psychischen Gesundheit müsse am Arbeitsplatz häufiger gesprochen werden. Auf der anderen Seite sieht nur ein Viertel der Entscheidungsträger, dass das psychische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter ein Problem darstellt.
Jon Wilson, Chief Executive von Totaljobs, fordert die Arbeitgeber auf, sich auf die Verkürzung der Einstellungszeiten und die Unterstützung von Mitarbeitern zu konzentrieren, die zusätzliche Arbeit übernehmen müssen, weil Stellen nicht besetzt sind. 'Die Arbeitsüberlastung, kombiniert mit den stark steigenden Lebenshaltungskosten, muss dafür sorgen, dass dem Wohlergehen der Arbeitnehmer eine Priorität eingeräumt wird. Die Unternehmen müssen ein Umfeld schaffen, in dem die Menschen das Gefühl haben, dass ihre Stimmen gehört und ihre psychische Gesundheit gepflegt wird', so Wilson.
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